Wegen der Höhenlage des Ortes war die Wasserversorgung schon in alten Zeiten ein Problem. Beim Bau der Burg mußte das Wasser mühsam herangeschafft werden; man holte es am Rohnsbach, der wegen der Brauchwasserlieferung für die Burg und den Ort Bornbach genannt wurde. Der Born von damals war die Quelle, die auch später Wasser für die alte Pumpstation spendete (1951).
Die Wasserversorgung für die Leute im Tale, in Remerstegen, war einfacher. Der Weinbach floß vorbei, und in der Bodenmulde, auf dem Grundstück des August Wick, war eine Quelle. In der Nähe der Quelle fand man Überreste eines Bauwerks, das einmal eine Kapelle gewesen sein dürfte.
Als immer mehr Leute nach Freienfels kamen, wurde im Ort nach Wasser gegraben. Man fand eine Quelle, wo heute (1984) die Scheune des Landwirts Welker steht. Man nannte sie die „Weel“, und sie wurde 1819 zusammen mit der neu erbauten Schule eingeweiht.
Da diese Quelle wenig Wasser gab und oft versiegte, grub man in der Mitte des Dorfes (Hof Herbert Erbe, ehemals Haus Dienst) einen 38 Meter tiefen Schacht durch gewachsenen Fels. Man stellte eine Pumpe hinein, die nach ihrem Standort „Dienst-Pump“ genannt wurde. Aber das Wasser war von schlechter Qualität, denn durch die Landwirtschaft der Umgebung (Gutshof) blieb die Verschmutzung des Wassers nicht aus.
Dann entschloß man sich 1843, nach einer Quelle im Bornbachtal zu suchen. Man fand sie da, wo hinter dem Hoffeld der Wald beginnt. Die Höhenlage der Quelle reichte jedoch nur bis in die Mitte des Dorfes. Man baute eine Leitung, die unter dem Backesweg hinauf in die Mitte des Dorfes führte. Dort wurde der heute noch benutzte Dorfbrunnen errichtet. Darüber hinaus konnten auch die Häuser, die unterhalb des Brunnens am Berg oder auch im Tale standen, angeschlossen werden. Wenn großer Wasserverbrauch am Berg und im Tal waren, lief der Brunnen vorübergehend nicht, denn man hatte keinen Hochbehälter.
Deshalb entschloß man sich 1895, wieder einmal nach einer Quelle zu suchen, die höher lag als die Quelle des Dorfbrunnens. Man fand sie in den Salwäsen (Waldwiese, heute mit Wald bepflanzt, nach Aulenhausen). Diese Quelle lieferte genügend Wasser, um auch den höher gelegenen Ortsteil von Freienfels zu versorgen.
Man baute eine Leitung bis zum Hochbehälter, der auf der Schlicht am Wege nach Weinbach errichtet wurde. Nun konnte man ganz Freienfels mit Wasser versorgen. Nachdem sämtliche Häuser an das Wassernetz angeschlossen waren, konnte man im Oktober 1897 mit einem Wasserfest die neue Wasserleitung einweihen.
Mit zunehmender Zivilisation und Zuwachs an Einwohnern wurde auch der Verbrauch an Trink- und Brauchwasser größer, so daß erneut das Wasser knapp wurde. Eine zusätzliche Quelle mit natürlichem Zulauf war schwer zu finden, da Freienfels hoch liegt. Man mußte eine Pumpstation bauen, die das Wasser vom Tal zum Hochbehälter förderte. Man erinnerte sich an die erste Freienfelser Wasserversorgung, den Born am Bornbach, der als Standort der neuen Pumpstation gewählt wurde.
Trotz aller wasserbaulichen Maßnahmen, z.B. auch der Erneuerung des Leitungsnetzes durch die Firma Lenz aus Gaudernbach, konnte durch den weiter zunehmenden Verbrauch eine ausreichende Wasserversorgung nicht aufrecht erhalten werden.
Die Gemeinde Freienfels, die mit anderen Gemeinden die Großgemeinde Weinbach bildet, kann nun über das Weinbacher Wassernetz eine Pumpstation betreiben (Weinbach hat eine gute Wasserquelle). Die Wasserleitung verläuft von der Pumpstation in Weinbach zu einem 1972 erbauten Hochbehälter am Junkerwald.
von Alfred Weber aus "Freienfels - Entstehung, Geschichte und Leben des Ortes mit seiner Burg im unteren Weiltal"