Die Schule, die am Ende unseres Dorfes stand, wurde 1977 abgerissen und an deren Stelle ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet.
Die Schulkinder hatten keine Gelegenheit, sich sportlich zu betätigen, außer auf der Straße und auf einem kleinen Platz, auf dem heute das Haus Welker steht, den man "Zimmerplatz" nannte, weil hier früher das Holz für die Gebäude im Dorf gezimmert wurde.
In den Jahren 1920 bis 1930 machten Schulbuben auf diesem Platz eine Sprunggrube, und der Wagner Albert Klein aus Freienfels zimmerte ein Reck aus Eichenholz, so daß man auch turnen konnte.
Im Nachsommer stand auf diesem Zimmerplatz die Dreschmaschine, die die Säfrucht und kleinere Mengen Frucht drosch. Dieser Zustand blieb bis 1948, als man überall von Umlegung sprach.
Auguste, die Schwester von Richard Hirschhäuser, die nach Hasselbach geheiratet hatte, wollte ihr Land in Freienfels verkaufen, um in Hasselbach anderes zu erwerben. Sie besaß einen Acker von 78 Ruten hinter der Schule.
Ich war damals Gemeindevertreter und schlug dem Bürgermeister Albert Klein vor, daß die Gemeinde diesen Acker kaufen sollte. Albert Klein lehnte ab mit den Worten: "Was willst Du mit den paar Ruten?" Ich sprach mit anderen Gemeindevertretern, und dann wurde der Acker doch gekauft.
Ein Turn- und Sportverein war 1930 gegründet worden, dessen Vorsitzender Rudolf Schmidt war. Dieser Verein hatte sich eine Erdhalde, die von einem Stollen am Wäldchen stammte, eingeebnet, um hier den Spielbetrieb durchzuführen.
1938 verpachtete die Gemeinde am Rande dieses Grundstückes den Buderusschen Eisenwerken in Wetzlar einen Platz für die Garage eines Busses, den Karl Welker fuhr und der die Bergleute auf die Gruben "Georg Josef" in Gräveneck und "Lindenberg" bei Münster brachte.
Als Anno Fitzen, der Besitzer des Sägewerkes an der Weilstraße, erfuhr, daß die Gemeinde ein Grundstück beim Dorf gekauft hatte, machte er den Vorschlag, das Grundstück am Stollen von der Gemeinde zu kaufen und als Lagerplatz zu verwenden.
Ich ging zu meinem Nachbarn Heinrich Erbe, der einen Acker neben dem Gemeindeacker besaß, um diesen für die Gemeinde zu kaufen. Er lehnte einen Verkauf ab, war aber zu einem Tausch bereit, und so einigten sich alle Parteien: Die Gemeinde bekam den Acker neben dem Gemeideacker, Heinrich Erbe erhielt von Anno Fritzen einen Acker auf der Schlicht, und Anno Fritzen bekam den Sportplatz am Stollen.
Als 1950 die Umlegung eingeleitet wurde, ließ die Gemeinde das Schulland und andere Ländereien zusammenlegen. So entstand der neue Sportplatz.
Die Ringstraße, die zur festen Straße mit Versorgungsleitungen ausgebaut wurde, führte am Sportplatz vorbei. Durch Erdaushub von Neubauten, die um den Sportplatz entstanden, wurde dieser aufgefüllt.
In den Jahren 1968/69 bauten Helmut Bautz und Alfred Löhr an der Ringstraße, so daß der Sportplatz etwas zurückgedrängt wurde.
1987 baute die EAM am Zugang zum Sportplatz einen Transformator. 1988 riß die EAM das alte Transformatorenhaus an der Straße nach Weinbach neben der Gärtnerei Schneider ab.
Heute haben die Freienfelser einen schönen Sportplatz und einen schönen Festplatz.
von Alfred Weber aus "Freienfels - Entstehung, Geschichte und Leben des Ortes mit seiner Burg im unteren Weiltal"