Bruecke 1sw 150x200Um für alle zukünftig anfallenden Arbeiten in der Burg den Zugang mit Lastkraftfahrzeugen zu ermöglichen, war es laut Prioritätenliste unbedingt erforderlich, die zwischenzeitlich stark baufällig gewordene Holzbrücke (erbaut in den 50er Jahren) entweder durch eine neue (vielleicht sogar aus Stahl?) zu ersetzen, in jedem Fall jedoch zu sanieren!

Eine weitere Überlegung war, den Burggraben komplett zu verfüllen, dies wurde als Stilbruch und als nicht weniger aufwendig angesehen und somit verworfen. In Anbetracht des starken Verfalls vom tragenden Unterbau schied auch die Sanierung aus wirtschaftlichen Gründen aus. Man entschloß sich also, eine völlig neue Brücke aus Holz - vergleichbar der alten, jedoch breiter und mit Leimbinder als tragenden Elementen - zu bauen. Dies war Anfang März.

Da mit einer starken Beanspruchung der Brücke bei den anstehenden Ritterspielen zu rechnen war und diese somit eine unabsehbare, potentielle Gefahr darstellte, galt es, sofort zu handeln. Herr Schumacher erstellte die Zeichnung sowie die Materialauflistung und organisierte die Statik. Einen ganz erheblichen Anteil an der Konstruktion hatte Herr Fritz Opl, der mit seiner Erfahrung im Zimmerhandwerk stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Das benötigte Baumaterial stellte die Gemeinde kostenlos zur Verfügung. Nachdem der Zuschnitt erfolgt war, wurde das Material am 26. und 28. März nach Waldhausen zu Herrn Herbert Langenbach transportiert, der sich bereit erklärte, das Holz zu zimmern sowie die Brücke aufzuschlagen. Auch hier entstanden dem Förderverein keine Kosten.

Bruecke 2sw 200x150Dem Anstrich der neuen Teile folgte am 4. April der Abriß der alten Brücke, und schon am folgenden Tag wurden die Leimbinder per Kran in ihre endgültige Position gebracht. Als statische Ergänzung war es .lediglich. nötig, die vier Aufleger zu einer Einheit mit den jeweiligen Fundamenten zu betonieren. Während desselben Zeitraums wurde auch die neue Beleuchtung für die nächtliche Anstrahlung von Jürgen Erbe endgültig fertiggestellt. Die An- bzw. Ausleuchtung erfolgt nun mit Quecksilberdampfstrahlern von Phillips aus fünf verschiedenen Positionen und läßt die Burg nachts nun in einem warmen, orangen Lichtton erscheinen. Die fünf Lampen haben nun einen erheblich höheren Wirkungsgrad als ein viel zu greller Halogenstrahler, der früher brannte und dies bei gleicher Leistungsaufnahme.

Paul Schmidt, Jahresrückblick 1997