Bergfried 1 150x200Es war am ersten September des Jahres 2000. Da erschien der Postbote und brachte dem Vorsitzenden des Fördervereins Bernd Fremdt einen unerwarteten Brief von der Denkmalbehörde. Dieser Brief löste bei ihm einerseits große Freude aus, andererseits trieb er aber auch den Adrenalinspiegel bei Bernd hoch.

Was stand so Wichtiges in diesem Brief? In diesem Brief stand, dass die Landesbehörde dem Förderverein für die Sanierung der Ruine einen weiteren Zuschuss von 20.000 DM zur Verfügung stellt, wenn der Verein eine Maßnahme von 30.000 DM durchführt, eine Zweidrittelbezuschussung. Einen so positiv zu wertenden Bescheid hat es seit der Entstehung des Vereins noch nicht gegeben. Zuvor waren alle Bezuschussungen, für die wir sehr dankbar sind, zu 50% erfolgt, d.h. die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen mussten immer mindestens doppelt so hoch sein wie der Zuschuss, damit auch ein bewilligter Zuschuss voll ausgeschöpft werden konnte.

Dies war die freudige Überraschung, aber nachteilig war an diesem Brief, dass der Termin für die Schlussrechnungen auf Ende Oktober 2000 datiert war. Bernd Fremdt gingen dann sicher folgende Gedanken durch den Kopf: Welche Mauerteile der Ruine sollen als nächste dringend saniert werden? Wo sind schon Vorarbeiten von den Herren vom Burgenforschungsinstitut Dr. Zeune geleistet bzw. kurzfristig durchführbar? Wie ist der momentane Kassenbestand des Fördervereins? Kann sich der Verein noch eine weitere Sanierungsmaßnahme im Jahr 2000 leisten, nachdem bereits der Bergfried im inneren oberen Teil die Restverfugung und einen neuen Bodenbelag erhielt? Weiterhin wurden im Jahr 2000 die Treppen und der Zugang zur südlichen Schildmauer gesichert und Teile der östlichen Schildmauer verfugt. Eine detaillierte Aufzählung würde den Rahmen des Artikels sprengen. Weitere Erhaltungs- und Erschließungsmaßnamen können Interessierte im Protokoll der Jahreshauptversammlung nachlesen. Aber einen angekündigten Zuschuss, sollte man nicht verfallen lassen, das sollte man nicht tun!

Bergfried 2 150x200 Nach Klärung aller Details und Rücksprachen mit dem Vorstand des Fördervereins der Burgruine wurde der Beschluss gefasst, die Mauerkrone des Bergfrieds vom Bewuchs zu befreien und neu zu befestigen. Wie auf dem Bild nochmals verdeutlicht, waren diese Arbeiten bei der beträchtlichen Höhe des Turms auch eine gewisse Herausforderung für die Handwerker aus unserer Region.

Nachdem Bernd Fremdt alles daransetzte, möglichst schnell die Angebote von den kompetenten Firmen zu erhalten, damit die Aufträge schnellstmöglich vergeben werden konnten, erhielt er von der Denkmalsbehörde einen weiteren Brief, mit dem das Datum der Abschlussrechnung auf Oktober 2001 festgesetzt wurde. Jetzt erschien es jedoch unvernünftig, die angekurbelten Maßnahmen wieder rückgängig zu machen. Die Arbeiten wurden durchgeführt und zusätzlich noch ein Blitzschutz installiert. Nun blickt der Bergfried wieder, auf viele Jahre gesichert, mächtig und stolz auf das untere Weiltal.

Wir danken deshalb der Denkmalbehörde für die freundliche Bezuschussung und sind froh, wieder einen weiteren Teil unseres prägenden Kulturdenkmals saniert zu haben.

Hans Baumann, Jahresrückblick Freienfels 2000