Burgruine Freienfels
Baubeschreibung der Burg Freienfels
Burg Freienfels, die hoch auf einem Felssporn über der Weil gelegen ist, lässt sich als hochmittelalterliche Befestigungsanlage charakterisieren, die noch stark an die Bergform angepasst ist, aber in ihrer Kompaktheit auch schon ein spätmittelalterliches Element zeigt.
Ihre Angriffsseite zum Dorf und damit in Richtung Süden ist durch einen tiefen, rund 20 Meter breiten Halsgraben (1) sowie zusätzlich durch eine Schildmauer (2) mit eingesetztem Bergfried (3) geschützt. Dieser - wie die gesamte Burg aus Bruchsteinen errichtet - weist noch heute einen fast quadratischen Grundriss (6 x 7 m) mit bis zu 3,5 m starken Mauern auf, ist heute nur noch 17 m hoch, und kann als Hauptverteidigungseinrichtung gewertet werden.
Geschichte der Burg Freienfels
Über das Erbauungsjahr und den Bauherrn von Burg Freienfels lassen sich nur Vermutungen anstellen. Man geht heute davon aus, dass sie um 1300 durch die Grafen Heinrich und Reinhard von Diez-Weilnau erbaut wurde. Vermutlich versuchten sie damit dem Expansionsstreben des Grafen Adolf von Nassau entgegenzutreten, der sein Territorium um sämtliche in der Nachbarschaft liegende wormssche Besitzungen erweiterte, um seine Hausmacht als deutscher König (seit 1292) zu sichern.
Burgruine Freienfels
Eine wenig bekannte Burg im Taunus ist die verhältnismäßig gut erhaltene Ruine Freienfels im Weiltal, etwa eine Wegstunde oberhalb der Weilmündung in die Lahn. Die Burg ist um das Jahr 1200 vermutlich von dem Grafen Walram I. von Nassau erbaut worden. Dieser war als Vogt des Bistums Worms in Weilburg, das zur Zeit der Ottonen von diesen mitsamt einem großen Teil des Königsgutes im Lahngau an das Bistum Worms geschenkt worden war. Kaiser Otto II. hatte im Jahre 977 die Leitung der Königlichen Kanzlei dem aus der Wormser Klosterschule hervorgegangenen Hildebald übertragen, der schon lange in besonderer Gunst des Kaisers stand. Als dann 979 Bischof Anno von Worms gestorben war, folgte ihm aus Wunsch des Kaisers Hildebald auf den Wormser Bischofsstuhl.