Zwei Tage, am 29. und 30. April 1995, stand unsere Burg diesmal ganz im Banne der Nachfahren von König Artus und seiner Tafelrunde. Wieder einmal bevölkerten tapfere Ritter, edle Damen und wilde Gesellen den Turnierplatz an der Weil, und auch auf der Burg herrschte mittelalterliches Treiben.
Veranstalter der 3. und wohl spektakulärsten "Freienfelser Ritterspiele" waren der Heimat- und Verschönerungsverein, unterstützt von einigen Ortsvereinen, sowie die Freien Gilden, darunter unsere Freunde, die Böhmischen Söldner.
Nachdem man schon freitags intern im Burgkeller feierte, um sich ein wenig von den Strapazen der Vorbereitungen zu erholen, ging es dann samstags früh gegen 11.00 Uhr offiziell mit dem ritterlichen Treiben los, welches abends nach dem traditionellen Spanferkelessen ausklang.
Tags darauf startete dann endlich das Turnier der Ersten deutschen Ritterliga. Zwanzig Ritter aus verschiedenen Teilen Deutschlands waren hoch zu Roß angetreten, um ihre Kräfte zu messen. Die heimischen "Ritter vom Löwenbanner", die bei uns übrigens ohne Gage kämpften, vertraten stilecht die Farben ehemaliger Grafschaften der hiesigen Umgebung. Sogar der heimischen Presse war zu entnehmen: "Noch nie hatten in der Neuzeit in Deutschland so viele Ritter ein Turnier zu Pferd bestritten."
Ein weiterer Höhepunkt für das begeisterte Publikum, es kamen etwa 2500 Anhänger, war ein Zwölfmeterkatapult, eigens angefertigt von den Böhmischen Söldnern, die uns die Hohe Kunst des Fechtens lehrten. Nach dem offiziellen Programmteil, bei dem den Besuchern außerdem Gelegenheit zum Mitstreiten gegeben wurde, endete der Tag mit Musik und Gaukeleien auf der Burg.
Ein Teil der Eintrittsgelder waren, wie schon im Vorjahr, dem Förderverein zur Erhaltung der Burg, der sich den Erwerb der Burgruine zum Ziel gesetzt hat, zu Gute gekommen.
P. Schmidt, Jahresrückblick Freienfels 1995